Vegetarier, Veganer und Flexitarier kennen und verstehen

Mit diesem Beitrag möchte ich dir einen Einblick in die unterschiedlichen Formen der fleischfreien Ernährung geben. Dabei gibt es drei Hauptgruppen, bei denen es sich lohnt, einen genauen Blick auf deren spezifische Motive und Bedürfnisse zu werfen: Veganer:innen, Vegetarier:innen und Flexitarier:innen.

Vegetarier:innen

Vegetarier:innen verzehren konsequent kein Fleisch und vermeiden allgemein Nahrungsmittel, die von getöteten Tieren stammen (z.B. Gelatine, manche Lebensmittelfarben). Entgegen der noch immer weit verbreiteten Meinung konsumieren VegetarierInnen auch keinen Fisch!

Der Vegetarismus unterteilt sich noch weiter auf: Ovo-Vegetarier:innen akzeptieren Eier und Eiprodukte, Lacto-Vegetarier:innen konsumieren Milch und Milchprodukte. Eine ovolacto-vegetarische Ernährung lässt Eier und Eiprodukte sowie Milch und Milchprodukte zu. Sie ist die wohl verbreitetste Form.

Wie du siehst, gibt es keine einheitliche Form des Vegetarismus, sondern eine Vielfalt an unterschiedlichen, vegetarisch ausgerichteten Ernährungsweisen. Im Sinne einer einfacheren Handhabung unterscheide ich in meinem Blog nicht zwischen den einzelnen Formen des Vegetarismus, sondern meine mit Vegetarier:innen jene Menschen, die kein Fleisch essen, sich aber ovolacto-vegetarisch ernähren.

Veganer:innen

Die vegane Kost gilt strenggenommen als Sonderform der vegetarischen Ernährung. Vegan zu leben ist die konsequenteste Variante, um ausnahmslos auf Nahrungsmittel tierischen Ursprungs zu verzichten. Dies bedeutet auch, dass beispielsweise kein Honig konsumiert wird. Viele Veganer:innen verzichten im Alltag auch auf Lederprodukte oder andere Produkte, die auf tierischen Rohstoffen basieren.

Flexitarier:innen

Als Flexitarier:innen werden Menschen bezeichnet, die grundsätzlich Fleisch verzehren, sich aber vorwiegend vegetarisch ernähren. Sie essen entweder ausschließlich ausgewählte Fleischarten (z.B. Geflügel, Biofleisch) oder verzehren Fleisch nur zu besonderen Anlässen (im Restaurant, spezielle Feiern, etc.). Andere wiederum konsumieren zwar regelmäßig Fleisch, dafür aber in sehr geringen Mengen. Die Grenze zwischen einer „normalen“ und einer flexitarischen Ernährung ist also fließend und nicht genau definiert.

Viele Fleischersatzprodukte, die wir heute in den Supermarktregalen finden, sind für die Zielgruppe der Flexitarier:innen zugeschnitten. Das erklärt auch, warum diese Lebensmittel oft in Form von Würstchen, Hackfleisch oder Burgerpatties angeboten werden. Denn damit müssen jene, die ihren Fleischkonsum reduzieren wollen, weniger Abstriche beim Konsumerlebnis in Kauf nehmen. Auch die Zubereitung erfolgt ident wie bei Fleischprodukten.

Warum du Flexitarier:innen für deinen Betrieb interessant sind, erfährst du in diesem Beitrag.

Formen der fleischlosen Ernährung

Wie viele Menschen verzichten auf Fleisch?

Wie viele Menschen sich weltweit vegan, vegetarisch oder flexitarisch ernähren, ist nicht bekannt. In den einzelnen Ländern der Welt liegen meist nur Schätzungen oder nicht repräsentative Umfrageergebnisse von Organisationen oder Verbänden vor. In Österreich ernähren sich je nach Umfrage zwischen 0,9% bis 2% der Bevölkerung vegan und 4% bis 8,6% vegetarisch. 15% bis 25,9% der ÖsterreicherInnen zählen sich zu den Flexitarier:innen¹. Kritisch ist bei diesen Umfragen die Selbsteinschätzung der Befragten zu sehen. Denn oftmals bezeichnen sich Menschen beispielsweise als Vegetarier:innen, obwohl sie per Definition nicht zu dieser Gruppen dazugehören.

Wer verzichtet auf Fleisch?

Die meisten Untersuchungen weisen einen Frauenanteil von 60% bis 80% unter den Vegetarier:innen und Flexitarier:innen aus². Bezogen auf das Alter zeigt sich, dass die Motivation für eine vegetarische Ernährung bei jüngeren Menschen doppelt bis dreimal so hoch ist als bei älteren³.

Die Motive für eine fleischfreie Ernährung sind sehr vielfältig. Weltweit gesehen wird am häufigsten aus religiösen Gründen der Verzehr von Fleisch abgelehnt. Bei uns in Europa sind es vor allem ethische, moralische und gesundheitliche Gründe. Zukünftig wird auch die Klimaerhitzung eine zunehmende Rolle einnehmen. Mehr zu den Motiven von Vegetarier:innen kannst du in diesem Artikel lesen.

Quellenangaben:
1) de.statista.com/statistik/daten/studie/503929/umfrage/umfrage-zu-essgewohnheiten-in-oesterreich/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/709815/umfrage/anzahl-der-vegetarier-veganer-und-flexitarier-in-oesterreich/
2) Leitzmann, C. & Keller, M. (2013). Vegetarische Ernährung (3. Auflage). Stuttgart: Ulmer UTB.
3) Adlwarth, W. & Kecskes, R. (2016). Consumer Index Nr. 03, 2016. (S. 1–7). Nürnberg: Gesellschaft für Konsumforschung

Über den Autor

Über den Autor

Tobias Rümmele ist seit seinem 5. Lebensjahr überzeugter Vegetarier. Überzeugt ist er auch davon, dass in der Gastronomie noch viel Potenzial für ein besseres, fleischfreies Angebot steckt. Dazu reichen oft schon kleine Maßnahmen, um Menschen, die auf Fleisch verzichten, zu begeisterten Gästen zu machen.

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